Haus Eichstaedt
Berlin 2003-2004
Dieses Wohngebäude wurde 1921-23 von Mies van der Rohe für den Buchhändler Georg Eichstaedt erbaut.
Der ursprüngliche Entwurf basierte auf einem würfelförmigen, zweistöckigen Gebäude, und bereits 1928 waren die Hausform und die Grundrissgestaltung erstmals geändert worden.
Zum Zeitpunkt meiner Beauftragung stand die Außenhülle unter Denkmalschutz. Die Fassade war damals großflächig bis zur Dachrinne mit wildem Wein überwuchert. Im Zuge des Umbaues stellte sich heraus, dass über den Bewuchs unbemerkt Feuchtigkeit in das Gebäude eingedrungen war, wodurch große Teile des Gebälks und des zweischaligen Mauerwerks im Obergeschoß mit Hausschwamm befallen waren. Dies hatte eine aufwändige Schwammsanierung zur Folge.
In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde und einer Fachfirma, die bereits die Fassade des Einsteinturms in Potsdam von Erich Mendelsohn saniert hatte, wurde die Rezeptur für den Putz rekonstrukturiert. Schadhafte und lose Stellen wurden vorsichtig abgeschlagen und mit historischer Technik angearbeitet.
Ein Oberlicht, das dem Eingangsbereich in späteren Jahren hinzugefügt worden war, konnte nach Absprache mit der Denkmalschutzbehörde zurückgebaut werden. Um trotzdem eine ausreichende Belichtung zu gewährleisten, wurde einer Festverglasung am Übergang zwischen dem ursprünglichen Eingangsvorbau und dessen späteren Erweiterung zugestimmt.
Leistungsumfang: LPH 1-8
Herstellungskosten: € 230.000